Die Kirche muss sich nicht reinigen, sondern ändern!

von Redaktion Familienbund

Der Familienbund der Katholiken hat auf seiner 131. Bundesdelegiertenversammlung vom 5. bis 7. April 2019 in Würzburg einen eindringlichen Appell an die deutschen Bischöfe gerichtet. Darin fordert der Verband die verantwortlichen Geistlichen auf, die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche mit Nachdruck fortzusetzen und grundlegende Strukturreformen zur Prävention entschlossen anzugehen. Die weitreichende Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch sei stets die Voraussetzung für wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen, hieß es auf der Tagung des Familienbundes unter dem Titel „Sexueller Missbrauch in Kirche und Gesellschaft: Kinder und Eltern stärken“. Zu den Forderungen des „Würzburger Appells“ gehört auch eine konsequente Entschädigung der Opfer jenseits der heutigen Praxis einer pauschalen Anerkennung von erlittenem Leid. Familienbund-Präsident Ulrich Hoffmann ging in der Tagung auch auf den Synodalen Weg der Bischöfe ein: „Voraussetzung für ein konstruktives Gelingen des eingeschlagenen synodalen Wegs ist ein Dialog auf Augenhöhe und eine enge Zusammenarbeit mit den Laien.“ Im Rahmen der Tagung äußerten sich namhafte Experten zu sexuellem Missbrauch in Vorträgen und Diskussionen.

Der Familienbund der Katholiken wird den jüngst beschlossenen „Würzburger Appell“ zum sexuellen Missbrauch in der Kirche wie folgt an die Bischöfe verteilen:

Der Präsident wird sich in einem Brief an sämtliche Bischöfe wenden, einschließlich Weihbischöfen. Das Schreiben wird die Motivation des Familienbundes für den „Würzburger Appell“ erläutern. Als Anlagen wird der „Würzburger Appell“ und die Ausgabe der „Stimme der Familie“ zur Missbrauchs-BDV beiliegen. Wir planen eine Veröffentlichung der „Stimme“, die die jüngste BDV dokumentiert, gegen Ende Mai / Anfang Juni 2019. Sobald die gedruckte Ausgabe der „Stimme“ vorliegt, wird die Bundesgeschäftsstelle das Rundschreiben auf den Weg bringen. Somit würden wir den Bischöfen eine wichtige Informationsquelle an die Hand geben, auf der der „Würzburger Appell“ gewachsen ist: die fachlich profunden Beiträge der BDV, ergänzt um das Interview mit Pater Mertes. Der Familienbund würde so nachdrücklich und überzeugend für die eigene Position werben.

Geplant ist außerdem, dass Ulrich Hoffmann gemeinsam mit einer kleinen Delegation den Appell dem thematisch zuständigen Bischof Ackermann in Trier bei einem Treffen persönlich überreicht. Diese Begegnung soll terminlich vor dem Versand des Rundschreibens an die Bischöfe liegen und dessen Auftakt bilden.

Auf seiner nächsten Vollversammlung wird das Zentralkomitee der deutschen Katholiken am 10. und 11. Mai 2019 in Mainz unter anderem auch den von den Bischöfen beschlossenen „synodalen Weg“ beraten. In diese Beratungen wird der „Würzburger Appell“ ebenfalls einfließen.

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