KiBiz-Reform: Positive Ansätze – aber die großen Probleme bleiben ungelöst
von Redaktion Familienbund
 
  
  Paderborn, 02.10.2025 – Die von der Landesregierung vorgestellten Eckpunkte zur Reform des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) in Nordrhein-Westfalen enthalten wichtige Schritte in die richtige Richtung. Bürokratie soll abgebaut, die Finanzierung stabilisiert und die Ausbildung von Fachkräften gestärkt werden. Der Familienbund der Katholiken im Erzbistum Paderborn begrüßt diese Ansätze ausdrücklich. Gleichzeitig warnt er jedoch vor gravierenden Lücken: Die Reform greife zentrale Probleme wie Fachkräftemangel, Überlastung und drohende Qualitätsverluste nicht entschieden genug an.
„Kinder brauchen heute die besten Chancen – nicht erst irgendwann in zwei Jahren. Eltern, Träger und Fachkräfte sind schon jetzt an der Belastungsgrenze. Die KiBiz-Reform darf nicht zu einem Verschiebebahnhof werden“, erklärt Elmar Dransfeld, Diözesanvorsitzender des Familienbundes der Katholiken im Erzbistum Paderborn. Zwar seien die geplante Entbürokratisierung und die finanzielle Stabilisierung richtige Signale, doch die Maßnahmen greifen frühestens ab 2027 und helfen damit nicht bei den akuten Problemen in den Kitas.
Kritisch sieht der Familienbund auch die vorgesehenen Lockerungen bei Personaleinsatz und Gruppengrößen. Hier drohe ein Absinken der Standards, das die Bildungsqualität gefährde. Ebenso sei die zugesagte Personaloffensive mit jährlich 50 Millionen Euro deutlich zu schwach, um den dramatischen Fachkräftemangel wirksam zu bekämpfen. Hinzu komme die Gefahr, dass durch die Zusammenlegung von Sprach-Kitas, plusKITA und Familienzentren wichtige Spezialisierungen und Förderimpulse verwässert würden.
„Wir sehen die positiven Signale, aber die strukturellen Probleme werden nur halbherzig angegangen. Bürokratieabbau allein löst weder den Fachkräftemangel noch schafft er Verlässlichkeit für Eltern. Wir brauchen jetzt wirksame Sofortmaßnahmen, damit Kinder gute Bildung erfahren und Familien Beruf und Alltag zuverlässig vereinbaren können“, betont Dr. Daniel Friedenburg, Diözesangeschäftsführer des Familienbundes.
