„Outdoor-Spurensuchertage und Winterleuchten“ – das etwas andere Familienwochenende

von Barbara Sandfort

Engagierte Teilnehmer präsentieren ihre Ergebnisse

Eigentlich war ein „ganz normales Familienwochenende“ des Familienkreises Alfen in einem Bildungshaus zum Jahresbeginn geplant, doch der ursprüngliche Plan ist spontan einem genauso spannenden und zusätzlich äußerst Corona-tauglichen Familienbund-vor-Ort-Wochenende gewichen!

So haben sich am Samstag, den 22.01.22 und Sonntag, den 23.01.22 - bei zugegeben nicht wirklich optimalen Wetter – gut 30 unerschrockene Kinder und Erwachsene aus dem Alfener Familienkreis zu einer zünftigen Familien-Tour über die beiden höchsten „Gipfel“ des Egge-Gebirges aufgemacht und sind an diesem echt westfälischen Wintertag bei Kälte und Nieselregen auf der Velmerstot-Route unterwegs gewesen. Ich höre schon förmlich, wie den Leser*innen dieses Berichtes spontan durch den Kopf schießt: Das hört sich ja mal so gar nicht verlockend an… Jede einzelne Familie, die an diesem Experiment teilgenommen hat, hätte - wäre sie allein aufgebrochen - vermutlich ähnlich gedacht und sich bei DEM Hundewetter lieber zu Haus verkrochen.

Für alle Beteiligten aus dem Familienkreis war jedoch klar: Wir sind eine tolle Gruppe, haben eine gefühlte Ewigkeit keine Gelegenheit mehr für gemeinsame Erlebnisse mit den anderen Familien aus unserem Kreis gehabt und wollen unbedingt wieder einmal etwas zusammen machen… Von den positiven Erinnerungen der gemeinsamen Unternehmungen der Vergangenheit haben wir immer lange gezehrt und wer weiß, was uns die kommenden Corona-Monate noch abverlangen! Mit dieser Motivation im Rucksack sind wir also an einem total verlassenen Wanderparkplatz gestartet haben zuerst einen spannenden Spurensuchertag mit allem Drum und Dran draußen erlebt – galt es doch,

  • den unbekannten Weg zu finden und lustige oder nachdenklich machende Aufgaben währenddessen gemeinsam zu lösen,
  • tiefe Einblicke in die Natur zu bekommen und auf dem Weg durch die ´kläglichen Reste der Wälder` die eher wüste Landschaft wahrzunehmen,
  • anhand der Gerippe unzähliger Bäume nach unglaublich starkem Borkenkäferbefall ganz konkrete regionale Auswirkungen des Klimawandels ungeschönt vor Augen zu haben,
  • aber auch die guten Gespräche mit vertrauten Menschen zu genießen und nicht zuletzt
  • eine leckere heiße Suppe irgendwo im Nirgendwo von einem ambitionierten Koch an den Ortsrand des Dorfes Leopoldstal geliefert zu bekommen – DANKE dafür! - und sie gemeinsam mit der ganzen Gruppe unter einem großen Kirchenvordach im Trockenen zu verputzen…

Ein wirklich gelungener erster Tag! Am zweiten Tag haben wir den Standort gewechselt und uns in der Nähe von Paderborn an einem echten Kraft-Ort – einer alten Kapelle „Hillige Seele“ zwischen Feldern und dem nahen Waldrand am Nachmittag und Abend zum Ausklang des Familienbund-vor-Ort-Wochenendes zu einem wunderbar inspirierenden „Winterleuchten“ getroffen. Super, dass an diesem Tag das Wetter mitgespielt hat!

Jede Familie hat etwas zum Winterleuchten beigetragen und zu ganz unterschiedlichen Gedanken und Stichworten, die am Ende der Wanderung durch die Schöpfung und Natur am Tag vorher per Los gezogen wurden, einen kreativ gestalteten Impuls mitgebracht. Die einzige Regel, die dabei zu beachten war, lautete: Die Anregungen aus den verschiedenen Impulsen sollten ´gut beleuchtet` sichtbar gemacht werden… So haben wir vor Einbruch der Dämmerung das ganze Gelände rund um die Kapelle und auch sie selbst mit Hunderten von Kerzenlichtern und anderen Leuchtmitteln erhellt. Die Familienimpulse sind buchstäblich ins rechte Licht gerückt worden – Es war ein richtiges Fest für die Augen - Mit Geschichten in der Kapelle haben wir einen schönen Tagesausklang erlebt und zum Schluss bei heißem Punsch oder Tee und sehr vielen Keksen im Feuerschein zusammengestanden, erzählt, gespielt und sogar draußen ein paar Töne in die beginnende Nacht gesungen… Einhelliges Fazit: Diese Spurensuchertage waren eine tolle Alternative in komplizierten Zeiten! Gut, dass wir es gewagt haben! Die andere Option wäre immerhin gewesen, allein zu Hause geblieben zu sein…

Barbara Sandfort

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